6. Oktober 2012 (Samstag)

Heute ist wieder ein Umzugstag und es liegt eine längere Strecke vor uns. Es geht nach Hólmavík, einem kleinen Ort in den Westjforden.

 

Nach mehreren Stunden Fahrt und ein paar kleinen Fotostopps erreichen wir Hólmavik. Im Café des Museum für Hexerei und Zauberei trinken wir Kaffee und essen Rarbarbarkuchen. Nach dem Bezug unseres Hauses ging ich durch den kleinen Ort spazieren und Eindrücke sammeln.

Nach dem Abendessen ging ich kurz raus, um den Himmel nach Nordlicht abzusuchen. Viel Absuchen brauchte ich nicht, einmal hochblicken, denn es zog sich ein langes sehr helles Band über den Himmel. Also schnell wieder rein: die anderen benachrichtigen, sich warm anziehen und die Kameraausrüstung holen. Vom Platz neben dem Hafen habe ich das Nordlicht mit der Kirche fotografiert. Doch auf diesem Platz war es noch zu hell, also fragten Jasper und ich Reinhard, ob er einen besseren Platz kennt. Ja, auf der anderen Seite der Landzunge hinter einem LKW, der die Lampen abschirmt. Wir gingen dort hin, denn dieser Platz war auch nur wenige Meter entfernt.

Viel Erfahrung in Polarlichtfotografie hatte ich bisher noch nicht. Deshalb die Ratschläge von Reinhard beherzigen und verschiedene Einstellungen ausprobieren. Man sollte sich nicht von dem kleinen Kameramonitor täuschen lassen, denn in der Dunkelheit sieht auf dem Monitor alles viel heller aus.

 

Hier ein paar Fotos des Abends. Meine Lieblingspolarlichtfotos sind unter dem Reiterchen Aurora zu sehen.

7. Oktober 2012 (Sonntag)

Heute sind wir in den Westfjorden unterwegs. Es geht auf Schotterstraßen entlang der Fjorde nordwärts. Die Berge sind sehr farbig: in den unteren Lagen sind es hauptsächlich braun und rottöne und in den höheren Lagen hat es teilweise geschneit, so daß schöne Strukturen zusehen sind.

Im Hotel Djúpavík in der kleinen Ortschaft Djúpavík machen wir eine Kaffeepause und in der Ortschaft selbst einen Fotostopp. Hier fällen vor allen die alte verlassene Heringsfabrik und der Wasserfall, der den Ort überragt, auf.

Da mich die alter Fabrik weniger als Fotomotiv reizte, nutze ich den Wasserfall als Motiv für Experimente mit Langzeitbelichtungen. Und die Zeit vergeht dabei sehr schnell.

Weiter geht die Fahrt entlang der Fjorde auf der Schotterstraße: mal rauf und mal runter. Auch kommen wir wieder an einer kleinen Gruppe Schafe vorbei und auch Wasservögel sitze im Fjord auf Felsen.

 

Reinhard hatte im Hotel einen Fotoband mit alten verlassenen Häusern und Fabriken entdeckt. Eine solche kleine Ansiedlung liegt mehr oder minder an unserer Stecke. Da Andreas und Jasper ebenfalls Feuer und Flamme sind, was alte verfallene Häuser angeht, fahren wir auch dorthin. Ja, dieser Gebäudekomplex hat etwas.  

 

Nach einer weiteren kurzen Fahrt erreichen wir unser heutiges Tagesziel: ein Freibad. Wir haben unsere Badesachen dabei. Die Außentemperatur beträgt gerade 3°C und es kostet etwas Überwindung aus der Umkleide ins Freie zu gehen. Im warmen Wasser ist es jedoch herrlich. Der Hot Pot ist so warm, daß man es nicht sehr lange darin aushält. Wir genießen die Zeit im Wasser und lassen Urlaub Urlaub sein.

Selbst hier wird teilweise noch fotografiert. Da es sich um private Fotos handelt, die uns beim Baden zeigen, verzichte ich hier auf das Zeigen dieser Fotos.

 

Am späten Nachmittag geht die Fahrt entlang der gleichen Strecke zurück. Es ist interassant eine Stecke in beiden Richtungen zu fahren: man gewinnt doch andere Eindrücke und die Lichtstimmungen sind anderes.

Als wir über den letzte Paßhöhe vor Holmarsvik kamen, mußten wir feststellen, daß der Himmel zu 100% bewölkt war. Also waren die Chancen auf Polarlicht sehr sehr gering. Nach dem Abendessen bin ich nochmals raus, um vom Hafen und Kirche ein paar Nachtaufnahmen zu machen.

Einmal blickte ich vom Hafen aus in Richtung Osten, wo es tatsächlich eine größere Wolkenlücke war und der Mond aufging. Dort sah ich ein schwaches Nordlicht. Eine Probeaufnahme bestätigte mir, daß dort ein Nordlicht zu sehen war. Doch als ich mehr in dieser Richtung fotografieren wollte, war es auch schon wieder verschwunden. Und über mir begann es zu regnen. Also war es Zeit für mich meine Fototour abzubrechen.

 

Kurz bevor ich zu Bett gehen wollte, ging ich noch einmal raus auf unsere Terrasse, die neben meinem Schlafzimmer lag. Und wow: die meisten Wolken waren weg und so waren Sterne und auch Polarlicht zu sehen. Ich habe meine Reisegefährten darüber informiert. Zu zweit versuchten wir das teilweise schwache Nordlicht einzufangen. Dies war also die dritte Nacht infolge mit Polarlicht, das wir auch gesehen haben.